Lehman-Zertifikate: Billigangebot mit Widerhaken aus Rödermark

Wer dem Kaufangebot der bis dahin im Lehman-Skandal noch kaum öffentlich in Erscheinung getretenen Andria Capital folgt, riskiert unter Umständen den Erfolg eines Gerichtsverfahrens gegen seine Bank oder Sparkasse oder verschlechtert zumindest seine Prozessaussichten.

Und das vor folgendem Hintergrund: Die Lehman-Geschädigten, die den vollen Ersatz des eingesetzten Kapitals vor dem Gericht zu Recht fordern und ein für sie positives Urteil erhalten,  müssen regelmäßig im Gegenzug dem verklagten Bankhaus die fast wertlosen Wertpapiere geben.

Die Sparer sollen am Ende des Tages so gestellt werden, als hätten sie den Schaden niemals erlitten. Deshalb gilt prinzipiell: vollständiger Ersatz nur gegen Rückgabe der Lehman-Zertifikate.

Natürlich ist der dargestellte Nachteil nur einer von mehreren Problempunkten, weshalb der Verkauf der Wertpapiere für Anleger zu einem Bumerang mit negativen Folgen werden kann.

Stellungnahme der Kanzlei Göddecke

Die KANZLEI GÖDDECKE  hat ihren Mandanten bereits Anfang April ausdrücklich empfohlen, dieses Kaufangebot nicht anzunehmen, wenn sie ernsthaft vor haben, ihren Schaden von ihrer Bank ersetzt zu erhalten.

Die KANZLEI GÖDDECKE kritisiert in diesem Zusammenhang auch das Verhalten der Banken, die sich lediglich darauf beschränken, rein formal dem Gesetz Genüge zu tun und das Kaufangebot der Andria Capital dem eigenen Kunden fast kommentarlos weiterzuleiten. Ein Hinweis, welche erheblichen negativen Folgen mit dem Verlust der Wertpapiere für die eigenen Kunden verbunden sein könnte, erfolgte in keinem Fall, der der KANZLEI GÖDDECKE vorliegt.

05. Mai 2009 (Rechtsanwalt Hartmut Göddecke)

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